GwG_Nachhaltigkeitsbroschüre

GwG_Nachhaltigkeitsbroschüre_2022

Nachhaltigkeit bei der GWG
Vorwort
Es wird Zeit
Wieso ein Nachhaltigkeitsbericht
Nachhaltiger werden
Gigantische Herausforderung
Unser Beitrag als Genossenschaft
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
Die gute Nachricht: Wir sind nachhaltig!
Soziale Nachhaltigkeit bei der GWG
Ökologische Nachhaltigkeit bei der GWG
Leuchtturmprojekt: Lindenhof
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bei der GWG
Wir machen uns auf den Weg
Nachhaltigere Zukunft / Ziele und Strategie / Klimaziele
Nachhaltigkeit im Bestand und beim Neubau
Quartier klimafreundlich machen / Abbau von Barrieren / Neubau
Wie wir intern Ressourcen schonen
Unser Beitrag / Digitalisierung
Mission Zukunft
Wohnen bei der GWG / Transformation
Menschenrechte / Gemeinsam

2 Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, das Thema „Nachhaltigkeit“, vor allem in seiner ökologischen Dimension, steht ganz oben auf der poli- tischen und gesellschaftlichen Agenda – vollkommen zu Recht. Denn die vergangenen Jahre und Monate haben uns deutlich die Dringlichkeit des Themas vor Augen geführt: Dürren, Stürme, Überschwemmungen und andere Wetterextreme nehmen an Intensität und Häuﬁgkeit zu. Die Artenvielfalt schwindet, die Verschmutzung wächst. Mit unserer Lebensweise zerstören wir unsere Lebensgrundlagen, verursachen unendliches menschliches Leid und hohe wirtschaft- liche Schäden – auch direkt vor unserer Haustür. Wir alle sind dafür verantwortlich, unsere Umwelt dauerhaft gesund und lebenswert zu erhalten. Und wir müssen alle endlich schneller und konsequenter handeln. Für die Gifhorner Wohnungsbau-Genossen- schaft besitzt der nachhaltige, verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen seit Jahren einen hohen Stellenwert – ebenso wie die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit. Diese drei Säulen bestimmen unser genossenschaftliches Handeln. Es geht dabei nicht allein um die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft, sondern umgekehrt auch darum, welche externen gesellschaft- lichen und ökologischen Entwicklungen die GWG beeinﬂussen. Hier bestehen nicht nur Heraus- forderungen, sondern auch Chancen für die GWG. Auf den kommenden Seiten erfahren Sie, was für uns Nachhaltigkeit bedeutet, welche konkreten Schritte wir bisher unternommen haben und welche Ziele wir weiterhin verfolgen. Regine Wolters Vorstand Andreas Otto geschäftsführender Vorstand 3

Inhalts- verzeichnis

1 2 3 4 5 6 7 7 Wieso ein Nachhaltigkeitsbericht? 9 9 Eine gigantische Herausforderung Schwierig und noch viel komplexer Die drei Säulen der Nachhaltigkeit Die gute Nachricht: Wir sind nachhaltig! Soziale Nachhaltigkeit bei der GWG 11 13 15 19 Ökologische Nachhaltigkeit bei der GWG 20 21 Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bei der GWG Leuchtturmprojekt: Lindenhof 23 23 23 25 25 25 Schritte in eine nachhaltigere Zukunft Klima: Ziele und Strategie der GWG Ehrgeizige Klimaziele Wie wir ein ganzes Quartier im Bestand klimafreundlich machen Abbau von Barrieren Neubau: verdichten, reduzieren, fördern 27 27 Unser Beitrag als GWG-Team Wie uns die Digitalisierung beim Klimaschutz hilft 29 Gerne und gut bei der GWG wohnen und leben – auch in Zukunft Transformation mit Augenmaß Fokus Menschenrechte 29 30 30 Das schaffen wir nur gemeinsam 5

6 1Es wird Zeit

DNK Deutscher Nachhaltigkeits- kodex GRI Global Reporting Initiative Wieso ein Nachhaltigkeits- bericht? Klimaschutz betrifft alle Bereiche unseres Lebens. Um hier mehr Tempo anzumahnen, ist die Politik auf EU- und Bundesebene bestrebt, auch Unternehmen stärker in die Verant- wortung zu nehmen und durch neue Pﬂichten und Empfehlungen zum Handeln aufzufordern. Die GWG stellt sich dieser Entwicklung und will aus eigenem Verantwortungsgefühl Nachhaltigkeit zum Leitmotiv unserer Genossenschaft machen. Im Jahr 2023 haben wir daher erst- malig einen ausführlichen Nachhaltig- keitsbericht für das Jahr 2022 vor- gelegt, in dem wir ausführen, wie die Genossenschaft den Weg zu mehr öko- logischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit gehen will. Da sich die Formulierungen am Berichtsstandard des DNK (Deutscher Nachhaltigkeits- kodex) und der internationalen Richt- linien der GRI (Global Reporting Initiative) orientieren, wurde eine lese- freundliche Kurzfassung erstellt, die alle relevanten Informationen auf den Punkt bringt. Den kompletten Nach- haltigkeitsbericht 2023 ﬁnden Sie auf der Website des Deutschen Nachhaltig- keitskodex (DNK) www.deutscher- nachhaltigkeitskodex.de unter „Berichte einsehen“. 7

8 2Nachhaltiger werden

Eine gigantische Herausforderung Um die schlimmsten Folgen des Klima- wandels abzumildern und eine lebens- werte Grundlage für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten, soll Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral sein. Das haben Wissenschaftler rund um die Welt in aufwendigen Studien errechnet. Mit anderen Worten: Es darf kein CO2 mehr entstehen bzw. nur so viel, wie der Atmosphäre auf anderem Weg wieder entzogen wird. Für uns als Genossenschaft bedeutet das: Wir müssen Wege ﬁnden, wie wir klimaneutral bauen, sanieren und unseren kompletten Bestand umweltfreundlich mit Wärme versorgen. Das erfordert enorme Investitionen und wird nicht einfach. Gleichzeitig müssen wir unserer genossenschaftlichen Verantwortung nachkommen und bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen erhalten und schaffen. Eine Herkulesaufgabe, deren Rahmenbedingungen wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht erstmalig festgelegt haben. Schwierig und noch viel komplexer Nun wäre es schon ambitioniert genug, alle 2.358 Wohnungen der GWG ohne Gas und Erdöl zu be- heizen. Doch die Frage, wie wir in einer klimafreundlichen Zukunft wohnen, arbeiten und leben werden, ist noch weitaus komplexer. Klimaschutz ist nie eine reine Frage der passenden Technik, sondern er berührt auch gesellschaft- liche, soziale und wirtschaftliche Bereiche. Wohnungen müssen nicht nur klimaneutral beheizt werden, sie müssen auch bezahlbar bleiben, müssen rentabel gebaut werden können und ein würdiges Zuhause für Menschen in allen Lebenslagen schaffen. Erst dann funktioniert Klimaschutz wirklich nachhaltig – und genau das ist unsere Aufgabe, als Gesellschaft, als Genossenschaft und als Mensch. 9

10 GWG 3Unser Beitrag als Genossen-schaft

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit Für uns als Genossenschaft gibt es drei Formen der Nachhaltigkeit, die immer zusammen- gedacht werden müssen. Denn nur zusammen kann ein Wandel wirklich angestoßen und erfolgreich gestaltet werden. Soziale Nachhaltigkeit Ökologische Nachhaltigkeit Wirtschaftliche Nachhaltigkeit Als Genossenschaft steht für Wir investieren seit Jahren Auch wenn wir nicht rein uns natürlich die Schaffung in mehr Energieefﬁzienz proﬁtorientiert wirtschaften, und der Erhalt bezahlbarer und machen auch unsere müssen die Zahlen natürlich Wohnungen im Vordergrund. Bestandswohnungen bei- stimmen. Das Besondere: Gleichzeitig fühlen wir uns spielsweise durch neue Als Genossenschaft kommen auch unseren Mitarbeitenden Dämmungen, Fenster und alle Einnahmen letztlich verpﬂichtet, denen wir Heizsysteme „ﬁt“ für die wieder unseren Mitgliedern zum Beispiel durch gute Zukunft. Bei Neubauten zugute. Ein Abﬂuss der Arbeitsbedingungen, Weiter- setzen wir bewusst auf hohe Gelder beispielsweise an bildungsmöglichkeiten, Energiestandards, moderne Investoren oder Aktionäre ist Familienfreundlichkeit ein Heizsysteme, Photovoltaik- ausgeschlossen. Somit ist das guter Arbeitgeber sein anlagen und vieles mehr. genossenschaftliche Modell wollen. Drüber hinaus fühlen Gleichzeitig versuchen wir, auch in ökonomischer wir uns lokalen Handwerks- unsere Außenanlagen um- Hinsicht das nachhaltigste, ﬁrmen verbunden und weltfreundlich zu gestalten das es gibt. stärken über entsprechende und zu pﬂegen und so die Wertschöpfungsketten die Biodiversität auch im regionale Wirtschaft. Und zu städtischen Umfeld zu guter Letzt fördern wir als erhalten. Sponsor das kulturelle und sportliche Zusammenleben in Gifhorn. 11

Die gute Nachricht: Wir sind nachhaltig! Wir müssen achtsamer mit natür- lichen Ressourcen umgehen und dürfen unseren Planeten nicht mehr zur Gewinnmaximierung aus- beuten. Für viele Experten bedeutet diese Selbstverständlichkeit letztendlich, dass wir unser bisheriges Wirtschafts- modell überarbeiten müssen. Nach- haltigkeit wird zum neuen Richtwert und wird auch von der Politik mehr und mehr gefordert. In diesem Sinne verstehen wir uns als Zukunftsmodell. Denn als Genossenschaft arbeiten wir seit je her nicht für den Proﬁt, sondern für das langfristige Wohl unserer Mit- glieder. Diese Form des Wirtschaftens wird in naher Zukunft immer mehr an Stellenwert gewinnen und macht es uns schon jetzt leichter, auf die Heraus- forderungen zu reagieren. GWG 13

Soziale Nachhaltigkeit bei der GWG: Mitglieder Dass wir als Genossenschaft sozial nachhaltig agieren, erklärt sich schon fast von allein. Schließlich sind wir historisch betrachtet im Kern ein Zusammen- schluss von Menschen, die sich gemeinsam ein ursoziales Bedürfnis erfüllen wollten, nämlich ein sicheres und bezahlbares Dach über dem Kopf. Die Sicherung und Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation unserer Mitglieder ist bis heute unser wichtigstes Anliegen. Doch auch darüber hinaus gibt es viele Beispiele, wie wir als Unternehmen das soziale Miteinander fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Gästewohnung zur Verfügung. » bieten unseren Mitgliedern über den GWG-Mitgliedsausweis Vergünstigungen bei regionalen Firmen und Dienstleistern an. » schaffen Angebote des betreuten Wohnens sowie der ambulanten, R » stellen allen Mitgliedern und deren Besuchern eine günstige I W barrierearme Seniorenwohnungen, in denen sie weitgehend » Wir bieten Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind, spezielle, teilstationären und stationären Pﬂege. selbstständig leben können. 15

Soziale Nachhaltigkeit bei der GWG: Gemeinwohl Wo viele unterschiedliche Menschen zusammenleben, geht es nicht immer harmonisch zu. Weil ein gutes Miteinander aber so wichtig ist, haben wir dafür eine eigene Abtei- lung eingerichtet: das Sozialmanagement. Zu seinen Aufgaben gehört es, auch außerhalb der GWG mit verschiedenen Aktivitäten Nachbarschaften zu fördern sowie Menschen in speziellen Lebenslagen und mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen. Verfügung. I » leisten zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern und eigenen Quartiersmanagern effektive Quartiersarbeit. Letztere R » stellen die Räume für den Mietertreff GWG-Treff-PUNKT 53 zur W kümmern sich beispielweise um ein sauberes Wohnumfeld, nehmen kleinere Reparaturaufträge entgegen und dienen als Schnittstelle » haben während der Coronazeit Aktionen wie Anhängerkonzerte, Balkonwettbewerbe und Bastelaktionen für Kinder organisiert, um zwischen unseren Mitgliedern und der Verwaltung. » laden regelmäßig mit wechselnden Kooperationspartnern zu Mieter- festen in unterschiedlichen Quartieren ein. » haben mit Impfaktionen dafür gesorgt, dass sich Seniorinnen und Senioren in unseren Quar- der Vereinsamung entgegenzuwirken und zusätzlich Kultur zu fördern. tieren wohnortnah vor Corona schützen konnten. » kooperieren mit der Stadt Gifhorn, Kultureinrichtungen, Sportvereinen und sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel dem Kinderschutzbund. » sponsern Sportvereine, die City-Gemeinschaft Gifhorn, den Kulturverein Gifhorn und die Naturpartner Niedersachsen. » unterstützen finanziell die Forschungsgesellschaft Genossenschaftswesen, das Projekt „Schulstart“ des Gifhorner Kinderfonds sowie den Verein Helfen vor Ort. » förderten bereits Ende der 1990er-Jahre das „Gifhorner Integrationsprojekt“ (GIP) der Stadt, indem wir Räumlichkeiten für Spät- aussiedler zur Verfügung gestellt haben. Der Erfolg dieses Engagements wirkt bis heute nach. 16

R I W » pflegen ein gut funktionierendes Netzwerk bestehend aus Kanzleien, der Arbeiter-Wohlfahrt, Pflegediensten, Hausnotrufen, Handwerker- diensten, dem sozialpsychiatrischen Dienst, dem Jugendamt, verschie- denen Kitas, der Betreuungsstelle und der Stabsstelle Integration des Landkreises Gifhorn, dem Familienbüro, dem Deutschen Roten Kreuz, der Polizei und der Wohnberatung des Kreises Gifhorn und vielen anderen. » vermieten Wohn- beziehungsweise Gewerberäume an soziale Träger und Unternehmen, die dem Gemeinwohl dienen: » Verein für Diakonische Jugendhilfe in Gifhorn: Hilfe für junge Erwachsene, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte nicht im Elternhaus bleiben können » Venito Diakonische Gesellschaft, Projekt „Luna y Sol“: Wohngruppe für junge Mütter oder Schwangere ab 14 Jahren » Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg: Vermietung eines Raums für ehrenamtliche Nachbarschaftsgruppen zum gegenseitigen Austausch » Caritas, Kita St. Altfrid: Vermietung des Horthauses » Notfunkdienst Gifhorn e. V. „Villa Wiebe“: gemeinsame Entwicklung eines mehrstufigen Gesamtkonzepts für Seniorinnen und Senioren inklusive betreutem Wohnen, ambulanter und teilstationärer Pflege 17

Soziale Nachhaltigkeit bei der GWG: Mitarbeiter Mit guten Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen wir wichtige Voraussetzungen für eine hohe Mitarbeiter- zufriedenheit. Diese zeigt sich unter anderem an der durchschnittlich lang- jährigen Betriebszugehörigkeit, der geringen Fluktuations- und Kranken- quote sowie der Identiﬁzierung mit unserem Unternehmen: Viele Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter sind Mitglieder unserer Genossenschaft. Prädikat ausgezeichnet worden, zuletzt 2023. I Genossenschaft mit ein. sind wir bereits 2007 von der Initiative Beruf und Familie der Gemein- nützigen Hertie-Stiftung zertifiziert und seitdem regelmäßig mit dem » beziehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Projekt R » fördern die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben. Dafür W » bieten unseren Beschäftigten regelmäßig kurz- oder langfristige „GWG.weiter.entwickeln“ aktiv in die Zukunftsgestaltung unserer Weiterbildungen an, um weiterhin auf qualifiziertes Fachwissen aus den eigenen Reihen zurückgreifen zu können. Schulungsthemen sind beispielsweise Wohnungsverwaltung, Mietrecht, soziale Dienstleistungen und Kommunikation. » stärken ebenfalls die soziale Kompetenz unserer Beschäftigten im Umgang mit unseren Kundinnen und Kunden. Schwerpunkte sind Kundenbetreuung, Konfliktmanagement, interkulturelle Kommunikation und Empathie. » messen den Erfolg unserer Mitarbeiterförderung und -qualifizierung daran, wie gut die Schulungen besucht werden, wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sie bewerten und selbst bewertet werden und inwieweit sie das erworbene Wissen in die Praxis umsetzen. » sehen die Ausbildung junger Menschen auch als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an. 18

Ökologische Nachhaltigkeit bei der GWG Der achtsame Umgang mit unserer natürlichen Umwelt gehörte schon immer zum Wesens- kern unserer Genossenschaft. Wir wollen die uns gebotenen Möglichkeiten efﬁzient nutzen, um guten Wohn- und Lebensraum zu gestalten, der immer auch die natürlichen Ressourcen berücksichtigt. Dieses Bekenntnis zur Umwelt und Energieefﬁzienz hat gerade in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Unsere Genossenschaft hat bisher Folgendes erreicht: (303 Wohnungen) gedämmt, um Heizkosten und Emissionen zu reduzieren. » Wir installierten 2011 14 Heizungsanlagen, die mit Solarthermie I R » haben zwischen 1999 und 2006 insgesamt 48 Gebäude W unterstützt und digital kontrolliert werden. energetisch saniert. haus 70 erstellen. » haben ab 2006 insgesamt 38 Gebäude nach KfW-Standard » konnten zwischen 2013 bis 2020 22 Neubauten als KfW-Efﬁzienz- » werden bis 2026 weitere 105 Wohnungen modernisieren und mit Nahwärme klimafreundlich beheizen. » fördern durch E-Ladesäulen und unseren eigenen Fuhrpark die E-Mobilität in Gifhorn. » haben ein Abfallmanagementsystem implementiert und fördern Abfallvermeidung. » Wir reduzieren den Flächenverbrauch, indem wir unsere inner- städtischen Grundstücke für zusätzliche Neubauten nutzen. » Wir haben begonnen, unsere Gebäude zu begrünen und wählen eine abwechslungsreiche naturnahe Bepﬂanzung für unsere Außenanlagen. » Wir erzeugen in unseren Quartieren mit eigenen Photovoltaik- und Solaranlagen Energie, die unseren Mitgliedern zugutekommt. » Wir beziehen den zusätzlich benötigten Strom über einen lokalen Anbieter mit einem hohen Anteil an Ökostrom 19

Leuchtturmprojekt Lindenhof: vorbildlich bei Energieeffizienz Autark bei Strom und Wärme – das ist unser Neubauquartier Lindenhof, das 2017 eingeweiht wurde. Ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk versorgt direkt vor Ort 93 Mietwohnungen mit Strom, Warmwasser und Heiz- wärme. Damit ist der Lindenhof das erste EEQ („Energie Efﬁzienz Quartier“) in Gifhorn. Mit Smart- Home-Technik lässt sich die Heizung bedarfsgerecht steuern, auch die Verbräuche werden digital punkt- genau erfasst und können jederzeit eingesehen werden. Die Bewoh- nerinnen und Bewohner können im Lindenhof außerdem zwei E-Ladesäulen nutzen. Was bedeutet KfW-Standard? Der KfW-Standard oder Efﬁzienzhaus- standard gibt an, wie energiesparend ein Gebäude ist. Je kleiner die Kennzahl, umso weniger Energie benötigt das Haus. Als Vergleich dient ein Referenzgebäude, das den Vorgaben des Gebäudeenergie- gesetzes (GEG) entspricht. Beispiel: Ein Haus mit KfW-Standard 55 verbraucht im Vergleich zum Referenzgebäude nur 55 Prozent Primärenergie. 20

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bei der GWG Dank unseres genossenschaftlichen Prinzips gibt es bei der GWG keine Investoren, Aktionäre oder „Firmenbosse“, die unsere Wirtschaftlichkeit durch persönliches Gewinnstreben gefährden könnten. Der paritätisch aufgestellte Vorstand entscheidet gemeinsam über mögliche Bauvorhaben, wird dabei vom Aufsichtsrat überprüft und muss seine Entscheidungen letztlich über die Vertreterversammlung vor allen Mitgliedern rechtfertigen. Dadurch wirtschaften wir automatisch immer mit maximaler Nachhaltigkeit. R I W » sind eine Genossenschaft und dienen dem Wohl unserer Mitglieder. » sind ausschließlich regional tätig und verfügen über gewachsene und bewährte Netzwerke von Handwerkern, Banken, Dienstleistern. » sehen den Wandel in der Demograﬁe und beim Klima als Chance für die Weiterentwicklung unseres Bestands. » werden den Weg zur Klimaneutralität vor dem Hintergrund unserer genossenschaftlichen Verantwortung gemeinsam gehen. » verfügen über eine langfristige, überprüfbare Wirtschafts- und Finanzplanung. » besitzen ein funktionierendes Risikomanagement- und Kontrollsystem. 21

22 4Wir machen uns auf den Weg

Schritte in eine nachhaltigere Zukunft Ein eigenständiges Konzept zur Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir von 2024 an konkret aufbauen und innerhalb von fünf Jahren abschließen. Spätestens ab 2029 steht dann also fest, wie wir den Wandel in ein neues Zeitalter gestalten werden. Die grobe Richtung lässt sich jedoch heute schon absehen. Zunächst wird es darum gehen, die genaue Ist-Situation unserer Genossenschaft digital zu erfassen und zu analysieren. Unsere Ziele und Prioritäten festzulegen und zu schauen, in welchen Punkten unsere Unternehmens- strategie angepasst werden muss. Wir arbeiten dabei immer mit Blick auf die Vorgaben und Empfehlungen des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) sowie weiterer Expertengremien. Erst danach kann es um konkrete Maßnahmen-, Zeit- und Budgetpläne gehen. Klima: Ziele und Strategie der GWG Der Ausstieg aus Kohle, Gas und Erdöl bis 2045 ist ein ambitioniertes Ziel, für das nicht weniger ambitionierte Zwischenziele formuliert wurden. Um diese zu erreichen, arbeiten wir derzeit an einer detaillierten Klimastrategie, die vereinfacht gesprochen auf folgenden Bausteinen beruht: » Ganzheitliche Gebäudesanierung und Modernisierung nach KfW-Standard 55 inklusive barrierearmer Ausstattung, soweit Ehrgeizige Klimaziele Deutschland soll bis zum Jahr 2030 seine Treibhausgasemissionen um 65 Prozent, bis 2035 um 77 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent verringern (Referenzjahr: 1990). 2045 darf Deutsch- land nur noch so viele Treibhausgase ausstoßen, wie es auch wieder abbauen kann. Das Land Niedersachsen möchte sogar schon 2040 Klimaneutralität erzielen (Stand: Oktober 2023). technisch und wirtschaftlich vertretbar » Errichtung von Neubauten mit dem beson- » Einbau weiterer moderner Heizanlagen mit ders energieeffizienten KfW-Standard 40 hocheffizienten Wärmepumpen NH (Nachhaltigkeitsklasse) » Digitale Gebäude- und Anlagendokumen- » Anschaffung von E-Autos für unsere Quar- tation inklusive digitalem Monitoring für tiersmanager sowie kontinuierlicher Ausbau optimale Steuerung des E-Ladenetzes in unserem Bestand » Zusätzliche Photovoltaikanlagen auf allen » Erfassung und Dokumentation einer Neu- und Bestandsgebäuden jährlichen CO2-Bilanz 23

24 5Nachhaltigkeit im Bestand und beim Neubau

Wie wir ein ganzes Quartier im Bestand klimafreundlich machen Wir möchten bis zum Jahr 2026 weitere 105 Wohnungen im Neubau: verdichten, reduzieren, fördern Mehrere unserer Gebäude sind betriebswirtschaftlich inzwischen so in die Jahre gekommen, dass ein Bestand nach KfW-Standard 55 ener- Abriss und Ersatz-Neubau sinnvoll getisch modernisieren. Das bedeutet erscheint. So auch bei Teilen eines aber nicht nur, die Gebäude zu däm- Quartiers mit 120 Wohnungen. men, um Wärmeenergie einzusparen. 24 davon beabsichtigen wir durch Die Wärmeenergie für Heizung und einen Neubau mit 36 Wohnungen zu Warmwasser selbst wollen wir umwelt- ersetzen – wir schaffen also nicht nur freundlich gewinnen: direkt vor Ort aus modernen, sondern auch zusätzlichen Erdwärme oder mit Luftwärmepumpen. Wohnraum. Durch diese verdichtende Photovoltaikanlagen sorgen außerdem Bauweise verringert sich der Verbrauch für umweltfreundlichen Strom, mit dem von Fläche, die ja gerade in den Städten zum Beispiel auch neun E-Ladesäulen zur Mangelware geworden ist. Um zu- im Quartier betrieben werden können. sätzlich Ressourcen zu schonen, werden Abbau von Barrieren Bei Bedarf und bei Mieterwechsel modernisieren wir die Bäder und wir beim Bau darauf achten, möglichst viele nachhaltige Materialien zu ver- wenden. Umweltfreundliche Mobilität fördern wir, indem wir den Bewoh- nerinnen und Bewohnern Stellplätze bauen bodenebene Duschen ein. Auf für Fahrräder und E-Ladesäulen zur Ver- diese Weise können unsere Mitglieder fügung stellen. Der Strom dafür stammt auch im Alter in ihren eigenen vier aus quartierseigenen Photovoltaik- Wänden wohnen bleiben. anlagen. Mit dem Ersatzneubau werden wir voraussichtlich Im Bestand haben wir bereits 2025 beginnen. 683 Wohnungen nach aktuellen Wohn- standards modernisiert. Außerdem prüfen wir regelmäßig, wo wir Barrie- ren abbauen können. So planen wir beispielsweise, neun Wohnungen, die Wohnungszugänge sowie die dazu- gehörigen Außenanlagen barrierearm zu gestalten. Die Maßnahmen sollen bei Bedarf umgesetzt werden. 25

26 GWG 6Wie wir intern Ressourcen schonen

Unser Beitrag als GWG-Team Auf der Suche nach Möglichkeiten, CO2 einzusparen, richten wir den Blick nicht » Wir haben die Temperatur in unseren Büros in der kalten Jahres- nur nach außen. Wir möchten als GWG-Team zeit auf 19 Grad begrenzt. mit gutem Beispiel vorangehen. Das ist unser » Wir machen das Licht aus, wenn persönlicher Beitrag für mehr Klimaschutz: wir den Raum verlassen. » Wir waschen unsere Hände mit kaltem Wasser. Wie uns die Digitalisierung beim Klimaschutz hilft Jeder Baum, der nicht gefällt wird, trägt zum Klimaschutz bei. Deswegen ist es unser Ziel, den Papierverbrauch in unserer Verwaltung auf das Nötigste zu reduzieren. Mit der Einführung unseres Kundenportals „Meine GWG“ im Februar 2022 sind wir diesem Ziel ein gutes Stück nähergekommen. Statt Briefe, Dokumente oder die Meldungen über den monatlichen Heizenergieverbrauch auszudrucken und zu verschicken, können unsere Mitglieder diese und andere Schrift- stücke online oder über die App einsehen. Außerdem archivieren wir Dokumente digital. 27

28 7Mission Zukunft

Gerne und gut bei der GWG wohnen und leben – auch in Zukunft Gut und sicher zu wohnen ist nicht nur eine Frage von Barrierefreiheit, Wärmedämmung und grüner Energie. Ebenso wichtig wie die Wohnqualität ist das soziale Umfeld. Ein gut funktionierendes Miteinander im Quartier fördert die Lebensqualität und damit die Zufrieden- heit unserer Mitglieder. Und wer gerne bei uns wohnt, denkt nicht ans Umziehen. Für diese soziale Nachhaltigkeit haben Damit sich unsere Mitglieder auch in Zukunft wir bereits viel getan. In Zukunft möchten bei uns wohlfühlen, werden wir Services, die wir unser Angebot noch stärker an den den Wohnalltag erleichtern, weiter ausbauen individuellen Bedürfnissen unserer Mitglieder sowie Beratungs- und Unterstützungs- ausrichten: Was brauchen Familien und angebote bedarfsgerecht weiterentwickeln. Singles, Kinder und Jugendliche, ältere Menschen und solche in besonderen Lebens- lagen, um sich bei uns zu Hause zu fühlen? Transformation mit Augenmaß Als nachhaltig wirtschaftendes Unter- nehmen werden wir den ökologischen Umbau unserer Genossenschaft mit Augen- maß gestalten. Die Herausforderung besteht darin, unseren Bestand klimagerecht auf- zuwerten und zu erweitern, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus dem Blick zu verlieren. Deshalb haben wir die nachhaltige, ökono- mische Entwicklung in unserer langfristigen Wirtschafts- und Finanzplanung verankert. Zukünftig werden wir auch unsere Partner- unternehmen stärker in die Verantwortung nehmen: Firmen, die wir beauftragen, wollen wir vertraglich dazu verpﬂichten, ökologische und soziale Standards zu wahren und auch bei ihren Subunternehmen darauf zu achten. 29

Fokus Menschenrechte Bereits seit 2019 gibt es einen „Handwerker-Flyer“: In dieser Handlungsempfehlung weisen wir die von uns beauftragen Firmen beispielsweise auf das Allgemeine Gleichbehandlungs- gesetz hin. Unser Ziel ist es, nicht nur innerhalb der » zum Umgang mit Mitarbeitenden GWG, sondern auch bei unseren Lieferanten » zum Umweltschutz noch genauer hinzuschauen, ob sie die » zur Arbeitssicherheit, zum Mindestlohn und Menschenrechte achten. Dabei helfen soll zu den Arbeitszeiten mittelfristig eine innerbetriebliche Regelung » zu Steuer- und Sozialversicherung als Teil der Auftragsvergabe. Der Auftrag- » zur DSGVO nehmer soll sich dazu verpﬂichten, folgende gesetzliche Bestimmungen einzuhalten: Außerdem fordern wir unsere Auftragnehmer dazu auf, daran zu arbeiten, bei ihren Tätigkeiten Mensch und Umwelt noch besser zu schützen. Das schaffen wir nur gemeinsam Unser erster Nachhaltigkeitsbericht ist ein wichtiger Schritt, um klar zu benennen, wo wir als Genossenschaft stehen und welchen Herausforderungen wir uns in den kom- menden Jahren und Jahrzehnten stellen müssen. Er umfasst keine Patentlösungen, sondern soll ein gemeinsames Verständnis schaffen, um diese Herkulesaufgabe zusammen anzugehen. Dieser Transformationsprozess zu mehr Dafür schaffen wir die entsprechenden Nachhaltigkeit erfordert die engagierte sozialen Voraussetzungen: Räume, Spiel- Zusammenarbeit von allen Mitarbeitenden plätze oder Grünanlagen, die unsere Mitglieder der GWG, allen Geschäftspartnern, Multipli- gemeinschaftlich nutzen können, sowie katoren, politischen Entscheidern und vielen soziale Infrastruktur wie Kinderbetreuung mehr. Am wichtigsten ist für uns jedoch die oder Pﬂegeeinrichtungen. Auch die Möglich- Teilnahme unserer Mitglieder, die sich dieser keit der demokratischen Mitbestimmung Verantwortung bewusst sind. Unser gemein- unserer Mitglieder sowie ihre aktive Mit- sames Ziel ist es, bezahlbaren, ökologisch gestaltung des Wohnumfeldes sind wichtige nachhaltigen Wohnraum zu schaffen, der soziale Aspekte unserer Genossenschaft. den Bedürfnissen unserer Mitglieder ent- So gehen wir gemeinsam in ein neues Zeit- spricht. Gleichzeitig wollen wir ihnen alter und schaffen eine lebenswerte Zukunft. weiterhin eine hohe Lebensqualität bieten. 30

Nachhaltigkeit bei der GWG

Vorwort

Es wird Zeit

Wieso ein Nachhaltigkeitsbericht

Nachhaltiger werden

Gigantische Herausforderung

Unser Beitrag als Genossenschaft

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Die gute Nachricht: Wir sind nachhaltig!

Soziale Nachhaltigkeit bei der GWG

Ökologische Nachhaltigkeit bei der GWG

Leuchtturmprojekt: Lindenhof

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bei der GWG

Wir machen uns auf den Weg

Nachhaltigere Zukunft / Ziele und Strategie / Klimaziele

Nachhaltigkeit im Bestand und beim Neubau

Quartier klimafreundlich machen / Abbau von Barrieren / Neubau

Wie wir intern Ressourcen schonen

Unser Beitrag / Digitalisierung

Mission Zukunft

Wohnen bei der GWG / Transformation

Menschenrechte / Gemeinsam