22
veränderung von 152 Einwohnern verzeichnen. Im aktuellen Geschäftsjahr konnte dieser positive
Trend mit 180 Zuzügen fortgesetzt werden. Die Arbeitslosenquote im Kreis Gifhorn betrug im
Dezember 2012 4,9 % und in der Stadt Gifhorn 8,0 %.
Immer noch besonders problematisch gestaltet sich die Neuvermietung im Bereich der Trans
fereinkommensbezieher. Gesetzliche Vorgaben machen es uns zum Teil sehr schwer, den Leistungs-
empfängern angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommt der weiterhin erheb-
liche Anstieg an Privatinsolvenzen, die im Einzelfall sogar Einfluss bis in das Mitgliedsverhältnis haben.
Vor diesem Hintergrund macht sich der von uns in der Vergangenheit immer wieder prognostizierte
strukturelle Umbruch deutlich bemerkbar. Die bereits in den letzten Jahren angestiegenen Zuwan-
derungen von Seniorenhaushalten setzten sich auch im Berichtsjahr weiter fort. Nach wie vor liegt
es im Interesse dieser Haushalte, ihre Eigenheime in der Peripherie zu veräußern und wieder in die
Zentren zurückzuziehen. Die Anforderungen an Ausstattung und Lage für den infrage kommenden
Wohnraum lässt hier einen deutlich höheren Anspruch dieses Klientels erkennen.
Gemäß Gutachterausschuss liegen die erzielbaren Nettokaltmieten durchschnittlich zwischen
2,70
€
und 7,00
€
aufwärts pro Quadratmeter, je nach Differenzierung des Baujahres und
Größe der Wohnung. Für sanierte und modernisierte Altbauwohnungen können die Kaltmieten
durchaus auch über den durch den Gutachterausschuss ermittelten Durchschnittswerten liegen.
Für Wohnungen im Erstbezug und in guter Lage sind höhere Mieten erzielbar – bis zu 12,00
€
pro Quadratmeter. Mit der durch unsere Genossenschaft erzielten Durchschnittsmiete in Höhe
von 4,39
€
pro Quadratmeter liegen wir bei einer sehr hohen Qualität und sehr hohem Standard
immer noch unter dem vergleichbaren Mietniveau in Gifhorn. Dieses Alleinstellungsmerkmal ent-
wickeln wir kontinuierlich weiter und nutzen es als unverzichtbares Marketinginstrument für unser
Unternehmen.
Unter Einbeziehung aller oben genannten Parameter, Bevölkerungsentwicklung, Arbeitslosigkeit,
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber auch der infrastrukturellen Entwicklung der Stadt Gif-
horn und vorliegender Prognosen der Bevölkerungsentwicklung bis ins Jahr 2025 wird es immer
schwieriger, die Balance zu halten zwischen den rund 18.550 wohnungsmarktrelevanten Wohn-
einheiten und den rund 18.150 wohnungsmarktrelevanten Haushalten. Bereits hier ist rechnerisch
ein Angebotsüberhang von rund 400 Wohneinheiten zu erkennen. Dies entspricht 2,2 % des
wohnungsmarktrelevanten Bestandes und entspricht damit weitgehend der notwendigen Fluktuati-
onsrate. Trotzdem tendiert der Gifhorner Wohnungsmarkt deutlich zu einem erhöhten Nachfrage-
markt. In Teilsegmenten werden auch deutlichere Nachfrageüberhänge erkennbar. Die positive
Entwicklung der Haushalte setzt sich zum einen aus der Fortsetzung der Verkleinerung der Haus-
halte und zum anderen aus der Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppen zusammen. Abwei-
chend von den bisherigen Prognosen und Trends ist der Angebotsüberhang an Wohneinheiten
in unserem Teilmarkt geschrumpft und führte auch in diesem Geschäftsjahr in unserem Unterneh-
men zum Bilanzstichtag zur Vollvermietung unseres Bestandes. Der aus unserer Sicht dennoch als
ausgeglichen zu bezeichnende Vermietungsmarkt in Gifhorn führte 2012 zu einem ebenfalls aus-
geglichenen Preis-Leistungsniveau der Kaltmieten. Durch Modernisierung und Wertverbesserung
konnten wir weitere Ertragsverbesserungen erzielen. Trotzdem bleibt eine erfolgreiche Vermark-
tung nur dann möglich, wenn die Anforderungen der Interessenten sowohl an die harten als auch
an die weichen Faktoren erfüllt werden. Besonderen Wert legen wir dabei auf Nachhaltigkeit
nicht nur im energetischen Bereich. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels
muss gutes und sicheres Wohnen auch weiterhin bezahlbar bleiben.
Tragfähige Lösungen finden