Geschäftsbericht 2012 - page 17

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Lagebericht
noch stark durch die Konjunkturprogramme geprägt gewesen sein dürften. Dies gilt insbesondere
für die öffentlichen Tiefbauvorhaben. Der gewerbliche Bau entwickelte sich in 2012 ebenfalls
rückläufig und weist ein Minus von 2,2 % aus.
Der Wohnungsbau zeigt mit einem Zuwachs von 1,5 % im Jahr 2012 nun im dritten Jahr in Fol-
ge eine aufwärtsgerichtete Tendenz. Investitionen in den Wohnungsbau profitieren gegenwärtig
von einem historisch niedrigen Zinsniveau und einer günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die
expansive Geldpolitik der EZB nährt zudem die Sorge vor einer Inflation. Vor diesem Hinter-
grund hält die Suche nach stabilen Sachwerten als Anlagegut weiter an. Mit einem Anteil von
gut 58 % an der Gesamtsumme der Bauinvestitionen haben die Wohnbauten ihre Stellung als
bedeutendste Teilsparte unter den Bauarten weiter ausgebaut.
Der Wohnungsbau wird auch im Jahr 2013 weiter zulegen. Darauf deuten nach Urteil der In-
stitute neben den genannten Rahmenbedingungen vor allem auch die hohen Auftragsbestände
bei den Bauunternehmen hin. Für den Wirtschaftsbau wird dagegen analog zur Entwicklung der
Ausrüstungsinvestitionen erneut mit einem leichten Rückgang gerechnet. Der öffentliche Bau dürf-
te sich im Spannungsfeld erhöhter Steuereinnahmen bei gleichzeitig fortbestehender Schulden-
last der kommunalen Haushalte nur zögerlich beleben. In der Summe aller Bausparten rechnen
die Institute 2013 mit einem Wachstum der Bauinvestitionen um 1,2 % bis 2,5 %.
Der Wohnungsneubau legte im Jahr 2012 weiter zu, wenn auch mit einem etwas geringeren
Tempo als im Vorjahr mit seinem Rekordzuwachs um fast 20 %. Die Zahl der Baugenehmigungen
lag 2012 noch einmal 16.000 Wohneinheiten über dem Ergebnis von 2011, das bedeutet einen
Zuwachs um 6,8 % nach rund 20 % im Jahr davor. Somit wurden im vergangenen Jahr ersten
Berechnungen zufolge insgesamt rund 244.000 Wohnungen genehmigt. Seit 2010 steigt die
Bautätigkeit in Deutschland nach einer langen Phase des Rückgangs, die Mitte der 90er-Jahre
begann, wieder an. 1994 hatte die Zahl der genehmigten Wohnungen, sicherlich auch dem
Bauboom nach der Wiedervereinigung geschuldet, noch rund 713.000 Wohnungen betragen.
Baugenehmigungen
2011
2012*
Anzahl der genehmigten Wohnungen
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Veränderung
gegen Vorjah-
reszeitraum
Genehmigungen insgesamt
(einschließlich Bestandsmaßnahmen)
228.311
244.000
6,8 %
dar.: Wohnungen (Neubau) in Ein- und
Zweifamilienhäusern
111.297
109.000
-2,1 %
davon: Einfamilienhäuser
93.981
91.000
-3,2 %
Zweifamilienhäuser
17.316
18.000
4,0 %
dar.: Wohnungen (Neubau) in
Mehrfamilienhäusern
85.304
99.000
16,1 %
davon: Eigentumswohnungen
49.424
60.000
21,4 %
Mietwohnungen
35.880
39.000
8,7 %
Quelle: Statistisches Bundesamt, Bautätigkeitsstatistik; *2012 eigene Schätzung auf Grundlage der Statistik bis 11/2012
1...,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16 18,19,20,21,22,23,24,25,26,27,...60
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